Beschreibung: Beschreibung: Beschreibung: Beschreibung: Beschreibung: C:\Daten\Familienforschung\Hammacher\Homepage\Sattler.jpgDie Bedeutung des Namens HAMMACHER

 

Der Name stammt aus dem Niederrheinischen und hat sich aus der Berufsbezeichnung

          Hamen-Macher

entwickelt. Ein Hamen oder auch Kummet ist die Bezeichnung für den gepolsterten Halsbügel für Zugtiere. Unsere Vorfahren verarbeiteten also Holz und Leder. Eine andere Berufsbezeichnung lautet: Sattler.

 

Der Name (mit Doppel-m) kommt –- bis auf wenige Ausnahmen –– hauptsächlich in Nordrhein-Westfalen vor, vor allem in Essen, im Kreis Mettmann, in Solingen und Duisburg. Aber auch in Amerika gibt es etliche Linien, sogar mit einer eigenen Genealogie-Mailingliste!

 

2002 gab es 300 Telefonanschlüsse „Hammacher“ und 2491 „Hamacher“. Google findet 2010 ca. 1.800.000 Internetseiten, auf denen der Name „Hammacher“ vorkommt, und ca. 333.000 Links zu „Hamacher“.

 

Weitere Namensformen sind

          Haemmecker

          Hamaker

          Hamecher

          Hamecker

          Ramecher

 

ÜBRIGENS: Bis etwa 1850 schrieben sich meine Vorfahren auch nur mit einem „m“. Dann ist irgendwo ein Schreib- oder Lesefehler aufgetreten. Eine Möglichkeit dafür besteht in der früheren Sitte, statt eines Doppelkonsonanten über den einfachen Konsonanten einen liegenden Strich zu setzen. Wenn dann in einer Urkunde nachträglich versehentlich ein kleiner Strich über das „m“ kam, war das Doppel-m „geboren“. Das ist aber bisher nur eine Vermutung. Vielleicht findet sich bei genauerem Urkundenstudium auch eine andere Erklärung.

 

 

Hans Bahlow, Deutsches Namenslexikon (Suhrkamp 1972, © Keysersche Verlagsbuchhandlung 1967):

Hamacher, Hamecher s. Hammacher (S. 201)

Ham(m)acher, Hamacker, Hamecker, Hamecher (niederrheinisch): mittelniederdeutsch hamaker. ein Sattler, der hame (Halsgeschirr, Kummet) für Zugtiere fertigte. Jakob Hamecher 1593 Neuß. (S. 202)

 

 

Duden Familiennamen – Herkunft und Bedeutung, bearbeitet von Rosa und Volker Kohlheim (Bibliographisches Institut, Mannheim 2005)

Hamacher: Berufsname zu mittelniederdeutsch hamaker >Sattler, der hame, das ist Halsgeschirr, Kummet, für Zugtiere herstellte>. (S. 304)

 

Konrad Ribbeck, Geschichte der Stadt Essen (herausgegeben von der Stadt Essen auf Grund einer Stiftung des Herrn Albert von Waldthausen),Erster Teil, Essen 1915, S. 256:

Endlich arbeitet auch der Sattler, wie sein Namen sagt, ursprünglich zumeist für den Bedarf des Kriegers. Der Name, mit dem das Gewerbe am Niederrhein und in Westfalen später bezeichnet wurde, „Hammacher“, rührt von dem Hamen, dem Kummetgeschirr der Zugpferde, her. In Essen begegnet uns 1380 ein Lose, dey sedeler, wenige Jahre später eine Witwe Bele Hamenmekers. Von anderen Lederarbeitern finden wir schon um 1346 einen Nolde Mappenmeker und einen Hense Ledersnider.

 

Hausbücher der Nürnberger Zwölfbrüderstiftungen (digitalisiert Bilder von Handwerkern im Internet)

Der Sattler sitzt hinter seinem Arbeitstisch und arbeitet mit einer Ahle an einem Kummet (Kumt; Kummt), einem gepolsterten Ring für ein Zugtier.

 

DWB = Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bde. in 32 Teilbänden. Leipzig 1854-1961

1) es ist eine hölzerne gebogene fessel, zum leiten und festhalten eines thieres - im nd. westf. ham ist der name auf das kummet des pferdes gewendet,

2) eine allgemeinere bedeutung scheint hervor, wenn viminetum durch hame glossiert wird, es meint das schwanke holz wie es zu flechtwerk verwendet wird, betont also auch, wie vorher, die eigenschaft des biegsamen und zu krümmenden:

3) unter vermittelung der vorigen bedeutung hat sich hame, hamen zu der bedeutung angel losgelöst, die, über Süd- und Norddeutschland gleichmäszig verbreitet, den zusammenhang mit den beiden ersten nicht ohne weiteres noch klar zeigt. ursprünglich verschieden von angel, was zunächst den köderhaken beim fischfange bezeichnet, war hame die schwanke, gebogene angelrute

4) in der sprache der fischer Niederdeutschlands bezeichnet man durch hamen einen eigenthümlich gestalteten angelhaken aus zinn oder messing, in form eines kleinen fisches, mit einem widerhaken versehen und an einer schnur hängend. Jahn syn. s. 5.
An eine entlehnung dieses wortes, das, wie man sieht, mit dem folgenden hamen keine verwandtschaft hat, aus lat. hâmus ist schon aus formellen gründen nicht zu denken, weil das deutsche wort im ahd. mhd. kurzen, das lat. langen vocal zeigt. alle bedeutungen des wortes führen auf die vorstellung des gebogenen, krummen zurück, und zeugen für eine deutsche wurzel ham biegen, krümmen, einengen

hame, hamen, m. netz, fanggarn - Es ist von dem vorhergehenden hamen der abstammung wie der bedeutung nach verschieden.

1) ein beutelförmiges netz mit einem stiele zum fischfange, ähnlich wie käscher

2) bei den jägern ist hamen ein zum hühnerfang gebrauchter langer garnsack, vorn weit, nach und nach aber immer enger zugehend und inwendig mit reifen unterbunden.

3) in Niederdeutschland ist hamen die nachgeburt der kuh.

 

In einer Mailingliste von rootsweb:

Hammacher = leatherworker, saddler

 

Schutzpatrone der Schuster, Sattler und Gerber sind die Brüder und Märtyrer Crispinus und Crispinianus.

 

Weitere ausführliche Hinweise findet man hier: http://wiki-de.genealogy.net/Hammacher_%28Familienname%29

Der Verfasser, Hans-Jürgen Hammacher, hat diesen Text auch in den „Mitteilungen der westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde, Jahrgang 99, Heft 2, April-Juni 2011, S. 46-48“ mit weiteren Quellenangaben und Anmerkungen veröffentlicht.

 

Bild: http://geneaknowhow.net/in/beroepen/amman/zadelmaker.html frei von Rechten: Computergenealogie Heft 3/2009, S. 25